- U-I-R-Messtechnik
- Signalgeneratoren
- Frequenzmesser
- Oszilloskope
- Analyzer & Wobbler
- Leistungsmesstechnik
- R-L-C-Messtechnik
- Prüftechnik, Spezialmesstechnik
- Energieversorgung
- Funktechnik
- Radar & GHz
- NF & HiFi
- Licht & Optik
- Steuer- & Regelungstechnik
- Telefonie & Kommunikation
- Mechanik
- Avionik
- Sammeln & Seltenes
- Bauelemente
- ...
- Röhrenliste
- Manuals & Schaltpläne
- sonstiges...
 
InformationenGyrosphere, Kugelkompass, Kugel-Kreiselkompass, Gyrokompass, russischer Herkunft
Art.Nr.: mech-0009Äusserst seltene Gyrosphere, Kugelkompass, Kreiselkugel, Gyrocompass, Pluto-Kugel!
Verbaut in den russischen Navigationssystemen von Kurs, Kurs-4, Kurs-4M, Amur, Amur-M, Amur-3M, Амур-М, Амур-3М, Курс-4М, Курс-4, Херсон.
Anscheinend wurde hier der legendäre Anschütz-Kugelkreiselkompass kopiert bzw. nachgebaut.
Das eigentliche Kernelement bilden zwei um 90° versetzte und mechanisch gekoppelte, drehstrombetriebene Kreisel (ca. 20.000-30.000 U/min.) mit ca. 12cm Durchmesser, welche für die Nordweisung / Richtungsspeicherung der Kreiselkugel sorgen. Eine Skala 0°...360° äquatorial auf der Kreisel-Kugel ermöglicht eine Positionskontrolle direkt am Mutterkompass über Sichtfenster in der Hüllkugel.
Entwickelt wurde das erste Modell eines Kugelkreiselkompasses von Hermann Anschütz-Kaempfe (Fa. Anschütz & Co.) und auch Herr Einstein hat dabei begeistert mitgewirkt!
Der grossartige Geniestreich der Herren Anschütz und Einstein: Die Kreiselkugel schwimmt kontakt- und somit (fast) reibungsfrei in einer "Hüllkugel" in einem speziellen Elektrolyt, der Auftrieb der Kugel in dem Elektrolyt wird ergänzt durch eine präzise Zentrierung / Positionierung der Kreiselkugel durch Einsteins "Blasspule". Diese Blasspule ist im Inneren der Kreiselkugel rotationssymmetrisch angeordnet, eine adäquat angeordnete zweite Spule auf der umschliessenden Hüllkugel baut ein entgegengerichtetes magnetisches Feld auf, sodass die Kompasskugel auf diesen Feldern quasi "schwebt"! Die Vorgängermodelle schwammen noch auf einer Quecksilberblase und wurden mittels eines Zentrierstiftes achsial zentriert, gleichzeitig erfolgte die Energieversorgung über Zentrierstift und Quecksilber, diese Variante erwies sich jedoch als anfällig und nicht seetauglich.
Bis heute wird die Energieversorgung der Kreiselkompasskugel mittels einer 3-Phasen-Wechselspannung mechanisch-kontaktlos über das Medium des Elekrolytes hergestellt! Hierzu befinden sich sowohl auf der Kreiselkugel aussen und adäquat gegenüberliegend auf der Hüllkugel innen diverse Graphitkontaktflächen (1.Phase-oben,2-Phase-unten, 3-Phase-horizontl/äquatorial).
Die Hüllkugel des Kreiselkompasses wird elektromotorisch nachgeführt. Hierzu sind neben den benannten Kontaktflächen zusätzlich Positionskontakte / Wendekontakte äquatorial auf der Hüllkugel angebracht. Diese Wendekontakte registrieren eine Positionsänderung mittels einer Brückenschaltung und steuern damit einen Wendemotor, welcher sowohl die Hüllkugel als auch die Tochterkompasse nachführt.
Weitere Infos erwünscht!
Artikelbilder diesen Angebotes
Grössenvergleich Gyrosphere
Innenaufbau der Kreiselkugel
Gut zu erkennen sind die Graphitkontaktflächen zur Übertragung der Versorgungsspannung, Wendekontakte etc.
Die beiden Kreisel sind um 90° versetzt angeordnet und jeweils über ein gevierteltes Zahnrad miteinander verbunden, zwei Federn sorgen für eine "0"-Positionierung beim Start des Systems und für einen verkürzten "Einschwingvorgang". Die Position der beiden Kreisel wird zudem elektromotorisch justiert / nachgeregelt.
Geniestreich des Herrn Einstein: Der schwarze Ring im Innern der Kugel beherbergt die „Blasspule”, welche das Kugelrestgewicht trägt, sodass das System zentrisch-schwebt. Die Blasspule kooperiert mit einer gegenüberliegenden Spule in der Hüllkugel, die entgegengerichteten Felder stossen einander ab.
Ein durchdachtes Nivellement mittels zweier Ballasttanks oberhalb der Kreisel und einem zwischengeschalteten Magnetventil sorgt für eine präzise Nachregulierung der schwimmenden Lage der Kreiselkugel in der Hüllkugel.
Die Schmierung der Lager der Kreisel ist durch Dochte realisiert, der untere Bereich der Kugel ist mit Schmieröl aufgefüllt.
Als Läufer für die Kreisel hat sich die Glockenform als optimal durchgesetzt.
Lehrfilm "Nautik und Navigation" aus dem Jahre 1956 mit Erläuterungen zum Aufbau des Kugelkreiselkompasses.